Unsere heutige Wildpflanze kennen Sie bestimmt, denn mit der kultivierten Art haben Sie bestimmt schon gekocht. In vielen italienischen Gerichten ist sie enthalten.Hier bei uns lautet der Name Quendel, im lateinischen sagt man Thymus. Na klar, die Rede ist vom Thymian, der hier bei uns wild wächst, wobei man Anstands halber sagen muss, dass die wilde Form vom Geruch und Geschmack ein bisschen weniger würzig ist, aber auch nicht zu verachten. Leider nehmen viele diese kleine Kriechpflnze gar nicht wahr. Ich habe letztens in einer Heidelandschaft Quendel gefunden, genauso wie in mehreren Naturschutzgebieten um uns herum. Also achten Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang einmal darauf, ob Sie an einer Magerwiese, Kiesgrube, oder an einer Böschung vielleicht die kleine kriechende Pflanze sehen, die, wie ich finde sehr lecker schmeckt( bevor ein Aufschrei der Empörung erschallt: Natürlich niemals im Naturschutzgebiet pflücken).

Der Thymian ist mit seinen verschiedenen Arten schon seit dem Mittelalter bekannt und hat seinen Namen wahrscheinlich von dem großen griechischen Naturforscher Theophrastus der so 372-287 v. Chr. gelebt hat. Er war ein Schüler von Aristoteles und verfasste mehrere bedeutende Botanische Darstellungen. Aber es streiten sich die Geister, woher der Thymian seinen Namen hat. Es gibt auch die Darstellung, das sich Thymian von dem Wort Tham ableitet. Tham beschreibt eine Pflanze, die zur Einbalsamierung von Mumien benutzt wurde.

Zu uns kam der Thymian durch Mönche, die ihn wegen seiner großen Heilkraft in Klostergärten anbauten. Wie viele andere Heilkräuter auch wurde er oft für Magie und Aberglaube herangezogen. Er wurde als Räuchermittel benutzt, um Geist und Gemüt zu heilen und soll auch haluzinogen sein,aber das nur am Rande.. Es wurde als bekanntes Mittel gegen Alpträume, Schlaflosigkeit und böse Geister angesehen. Dafür wurde ein Sträußchen neben das Kopfkissen gelegt. Ob es wirkt, ich weiß es nicht. Neben meinem Kopfkissen liegt immer ein Kräuterkissen mit Lavendel, Baldrian, verschiedenen anderen Kräutern, aber eben auch Thymian und ich schlafe sehr gut. Ob das an dem Kissen liegt? Wer weiß das schon ? Süß fand ich eine Bedeutung, die ich kürzlich gelesen habe, nämlich das das Tragen von Thymian einem hilft Elfen zu sehen. Na ja, die halluzinogene Wirkung von Thymian ist ja noch nicht hinreichend erforscht.

Wussten sie, das die Germanen den Thymian der Liebesgöttin Freja weihten? Der Thymian galt als Frauenkraut, der sowohl die Monatsblutung anregen sollte, als auch den Harnfluss. Er wurde gerne bei Geburten eingesetzt, denn man schrieb ihm eine Beschleunigung des Geburtsvorgangs zu. Ob er diese Wirkung hat, wird wohl noch untersucht werden müssen. Aber Hebammen der Antike und des Mittelalters schworen auf ihn. Und ich habe noch ein wussten sie. Wussten Sie, das es 214 , diese Zahl muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, 214 verschiedene Arten von Thymian gibt? Wer sie alle lesen möchte, kann ja mal auf Wikipedia gehen.

Jetzt würde ich aber gerne auf die Heilwirkung von Thymian kommen. Es gibt wenig Pflanzen, die so gute Hustenmittel sind. Der Thymian als Tee getrunken kann sogar hartnäckigen Husten lösen. Meine ganze Familie trinkt bei Husten immer Kamillentee mit einem Teelöffel Thymian aufgebrüht und Honig und bei uns hat sich auch diesen Winter bis dato keine Bronchitis, Lungenentzündung, oder noch schlimmeres zu Wort gemeldet. Wichtig ist, den Tee vor dem Trinken auch ein bisschen zu inhalieren, denn das im Thymain enthaltenen Thymol desinfiziert die Atemwege und erleichtert das Abhusten. Ich kann diese Mischung nur empfehlen, wobei natürlich auch hier der Hinweis nicht fehlen darf, das im Zweifelsfalle immer ein Arzt hinzugezogen werden sollte.  Was viele nicht wissen, Thymian hilft auch bei Magen und Darmproblemen. Er hat nicht umsonst noch den Namen Felskümmel. Er wirkt ähnlich, wie normaler Kümmel, schmeckt meines Erachtens nach aber besser. Auch hier ist wieder das Thymol zu nennen, denn es wirkt gegen Gase, sie wissen schon, was ich meine. Also auch dann Thymiantee trinken. Aber auch vorsorglich hilft Thymiantee dem Körper sich gegen Grippeviren zu schützen. Schon Hildegard von Bingen empfahl morgens eine Tasse Thymiantee statt Kaffee hilft ein allgemeines Wohlgefühl und eine Geistesfrische zu erzeugen, das kein Morgenhusten und kein Magendruck mehr stört. Trinken sie am besten täglich eine Tasse ihres Lieblingstees und fügen sie einen Teelöffel Thymian hinzu.

So, jetzt aber genug der Heilkraft. Thymian ist auch sehr lecker und kann besonders Geflügelgerichten und Suppen eine unvergleichbare Note geben. Ich backe mit meinen Kurskindern immer mindestens einmal

Kräuterkekse.

Du brauchst dazu:

  • 500 g Mehl

  • 50 g Zucker
  • 2 Teelöffel Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 gut gehäufter Teelöffel getrockneter Thymian
  • ½ Tl. Lavendelblüten
  • 2 Eier
  • 180 gr. Honig

 

Und so wird`s gemacht:

    • heize den Ofen auf 180 Grad C. vor

 

  • gib alle Zutaten, bis auf die Eier und den Honig, in eine Schüssel
  • drücke in die Mitte eine flache Mulde
  • rühre die zwei Eier in einer Schüssel so lange, bis sie einen Schaum auf der Oberfläche haben
  • gib dann den Honig dazu
  • jetzt schütte diese Mischung in die Mulde und verrühre alles gut bis Du einen Teig hast
  • Lege Backpapier auf ein Backblech
  • der Teig wird nun immer zwischen zwei Löffeln abgestreift, bis eine halbmondförmige Wurst entstanden ist.
  • Lege die Wurst auf das Backblech
  • schiebe das Backblech in den Ofen und lasse alles 20 Minuten backen
  • Am Besten schmeckt Vanillesoße dazu

 

 

Die schmecken irre lecker.